Sonntag, 20. Oktober 2013

Schritt für Schritt


Tatsächlich schaffe ich es nochmals einen Post zu tippen. Da ich ja seit Samstag zu Hause bin und seit dem letzten Post also nicht viel Neues zu erzählen habe, schreibe ich euch mal etwas über die Distanzen die man im Kloster zurücklegt. Ich beziehe mich hier natürlich lediglich auf das Kloster St. Klara.

In St. Klara legt man definitiv wesentlich mehr Fusschritte zurück als in einem privaten Haushalt. Auf die Idee, darüber einen Post zu schreiben kam ich, als ich eines Nachmittags im Büro sass und das Verbindungskabel von meinem Handy zum Computer benötigte. Also spazierte ich ins Zimmer, holte das Kabel und ging denselben Weg zurück ins Büro. Als ich bemerkte, dass die Sache mit dem Kabel nicht funktionierte, marschierte ich wieder ins Zimmer, klemmte den Labtop unter den Arm und lief zurück ins Büro. Für die ganze Aktion habe ich dann doch ziemlich Zeit „verlöffelt“, dafür aber etwas für meine Fitness getan. Ich kam dann auf Idee mal die Fusschritte zu zählen die ich ungefähr mache, damit ihr euch darunter etwas vorstellen könnt. Ich lief dann also ein fünftes Mal diesen Weg und zählte rund 115 Schritte vom Büro ins Schlafzimmer. Davon 16 Treppenstufen.

Auf einmal bekam ich Spass daran, Schritte zu zählen und wanderte mit Zettel und Stift in der Hand im Kloster umher und schrieb die Ergebnisse meiner Zählungen auf. Dabei habe ich also herausgefunden, dass ich vom Schlafzimmer bis zum Chorplatz (Der Platz an dem ich sitze wenn ich beim Stundengebet bin) ungefähr 100 Schritte benötige und davon 40 Treppenstufen heruntersteige.

Die ersten Wochen die ich im Kloster war, musste ich mich etwas daran gewöhnen, dass ich zur Toilette rund 36 Schritte gehen muss (vom Schlafzimmer aus gezählt). Wenn ich also in der Nacht mal raus musste, kam ich also fast nicht drum herum im Halbschlaf zu bleiben. Inzwischen funktioniert das aber einwandfrei. Ich „Schlafwandle“ hin und zurück und versinke wieder in meine Träume :-)

Letzten Freitag erwachte ich 5.00 Uhr nachts. Ich hatte Schmerzen wegen meinem (nicht mehr) Weisheitszahn (Ihr wisst ja durch den letzten Post von meiner Zahnarztaktion). Ich dachte einen Kühlbeutel könnte mir weiterhelfen. So machte ich mich auf die Wanderschaft. Ich habe zwar nicht gezählt wie viele Schritte ich gegangen bin, aber ich würde sagen, schätzungsweise so um 90 Schritte. Im Pyjama in den Keller spazieren und als Zielort den Tiefkühlraum zu haben, liess mich nicht im Halbschlaf bleiben. Aber um 6.30 Uhr musste ich ja dann sowieso aufstehen.

Wie ihr also lesen könnt, im Kloster macht man automatisch was für seine Fitness. Das finde ich sehr praktisch. Man ist wortwörtlich auf dem Weg - Tag für Tag.

Liebe Grüsse an euch alle (heute grüsse ich besonders die Schwestern von St. Klara, die den Post während meiner Abwesenheit lesen) :-)

Lea

1 Kommentar:

  1. Br. Paul Zahner ofm22. Oktober 2013 um 13:47

    Liebe Lea,
    im September war ich auf einem kurzen Besuch im Kloster St. Klara in Stans und konnte wieder einmal Sr. Sabine treffen. So habe ich wieder einmal auf die Homepage geschaut und ihren Blog entdeckt. Dieser ist wirklich sehr spannend und Ihre Schritte zum Entdecken des Neuen freuen mich sehr. So wünsche ich Ihnen viel Mut, das Wesentliche suchen und entdecken zu dürfen.
    In brüderlicher Verbundenheit aus Graz (ich bin sozusagen ein Auslandschweizer)
    Br. Paul Zahner ofm
    Unsere Klosterhomepage: www.franziskaner-graz.at

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