Samstag, 23. November 2013

Fragen und Antworten Nr. 2

Gestern hat mich einen Kommentar auf einen meiner Posts erreicht. Die Leserin hat mir einige Fragen gestellt, die ich gerne so gut es geht beantworten möchte.

Was macht die Zeit im Kloster mit dir? Wie sieht es in dir aus, gab es Höhen und Tiefen, Kämpfe, Zweifel?
Die Zeit im Kloster bietet mir die Gelegenheit, zu mir selber zu finden, zur Ruhe zu kommen, bei mir selber ankommen. Sie bietet mir den Raum zu Gott zu finden, zu fragen, zu suchen, nachzudenken. In dieser Zeit habe ich bisher sehr viel Positives erfahren. Ich denke, Zweifel können mir immer wieder begegnen und hat es auch schon oft gegeben in den vergangenen Jahren. Ich denke aber das gehört dazu.

Wie war dein Anfang, hast du einfach so angefragt?
Nachdem ich mich schon länger immer wieder dem Ordensleben näherte, in dem ich Kontakt aufnahm mit Ordensleuten, mit Klöstern, mich informierte und das Ganze aus der Ferne etwas kennenlernte, habe ich vor ungefähr drei Jahren den Entscheid gefasst, nach meiner Ausbildung für drei Monate Kloster auf Zeit zu machen. Da ich schon länger guten Kontakt zur Gemeinschaft von St. Klara habe, bat ich um ein Gespräch mit der Oberin des Klosters und der Vikarin (Stellvertreterin). Ich war sehr nervös vor- und während des Gesprächs, aber im Grunde war es keine grosse Sache. Sie kannten mich ja bereits und wussten um meine Einstellung gegenüber dem Ordensleben. Also fragte ich einfach ob das möglich wäre, drei Monate mitzuleben. (Meine Nervosität war umsonst :-) )

Hast du einen Ansprechpartner im Kloster?
Es gibt eine Schwester die verantwortlich ist für Frauen, die sich für das Ordensleben und die Gemeinschaft interessieren. Wenn etwas ist, dann kann ich mich an sie wenden. Wir verstehen uns gut und so ergibt sich immer mal wieder ein spontanes oder geplantes Plauderstündchen wo alles Mögliche besprochen und diskutiert werden kann.

Wie reagiert dein Umfeld / Familie / Freunde?
Ich glaube inzwischen haben sich alle daran gewöhnt. Es ist normal geworden. Sie merken, dass es mir gut geht, dass ich immer noch dieselbe Lea bin, die ich war, die ich halt eben bin. Anfänglich wurden mir viele Fragen gestellt. Inzwischen aber wissen sie was ich tue, dass das Ordensleben – ich behaupte jetzt – genauso normal ist wie jedes andere Leben :-)

Hast du dich, dein Denken, deine Eistellung verändert?
Ich glaube nicht, dass ich mich verändert habe (das könnte mein Umfeld vielleicht besser beurteilen). Vielleicht bin ich gelassener geworden – entspannter. Aber ansonsten nichts weiter. Meine Einstellung und mein Denken gegenüber dem Ordensleben oder dem Glauben sind noch so wie vor Beginn der dreimonatigen Klosterzeit.



Konntest du eine Entscheidung treffen?
Ich habe noch keinen Entscheid getroffen. Anfänglich war es mein Ziel, am Ende dieser drei Monate einen Entscheid zu treffen, doch dieses Ziel habe ich aufgegeben. Ich will mir Zeit lassen und darauf vertrauen, zu spüren wenn eine Entscheidung fällig wird. Es kommt wie es kommt und wenn ich Augen, Ohren und Herz offen halte, kommt es bestimmt so wie es sollte.

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