Freitag, 1. November 2013

Ich bin wieder zurück!

So liebe Leserinnen und Leser,

seit Donnerstagmittag spreche ich wieder. Gut sind wir ehrlich, so extrem geschwiegen habe ich gar nicht. Ich hatte von Exerzitien auch eine andere Vorstellung. Ich dachte da wird streng geschwiegen, jede lebt in sich gekehrt und ich befürchtete, mich dann etwas alleine zu fühlen. Es wurde schon geschwiegen, das stimmt. Vor allem bei allen Mahlzeiten war es still (Am Mittag hörten wir jeweils Musik) und zwischendurch war man bestimmt auch schweigsamer als sonst. Die einen mehr die anderen weniger. Ich persönlich befand mich bei der Gruppe „eher weniger“. Da ich doch – ich sage mal – ein grosses Mitteilungsbedürfnis habe, hat es bei mir immer wieder wie ein Wasserfall drauflos gesprochen wenn sich die Gelegenheit ergab und ich erzählte in Kürze so viel wie möglich, damit ich wieder in die Stille abtauchen konnte. Doch gegen Ende der Woche habe ich mich auch langsam daran gewöhnt. Ich merkte, dass ich nicht so sehr geübt bin, still zu werden. Ich beziehe mich da vorwiegend auf die innerliche Stille, das innerliche Ruhig werden. Ich bemerkte, dass ich ständig auf der Suche nach einer Beschäftigung war. Diese habe ich auch immer gefunden, daran lag es nicht. Es war mir also nie langweilig. Aber in diesen Tagen – und dafür sind Exerzitien wohl auch so wertvoll – fand ich heraus, dass es genauso wohltuend sein kann, einfach mal nichts zu tun. Sitzen, beobachten, hören, schauen, riechen. Wahrnehmen was sich tut. Was die Welt um mich herum tut. Was mein Körper tut. Meine Gefühle.
Diese Erfahrung freut mich und möchte ich in meinem Alltag einbauen. Ich spüre, dass ich so zur Ruhe finde, zu mir selber, vielleicht auch zu Gott.

Täglich hörten wir einen Vortrag von Pfarrer Frank Reyans. Mit sehr viel Schwung, Tiefe und einleuchtenden Worten gab er uns tägliche Impulse zum Thema „Glaube der nach Freiheit schmeckt“. So konnten wir durch den Tag diese Impulse in uns wirken lassen, in der Stille noch einmal nachklingen lassen.

In den Exerzitien haben wir nicht gearbeitet. Es war ein bisschen wie Urlaub, in dem man einfach Zeit für sich selber hat. Diese Zeit tat mir gut. Ich habe viel geschlafen, war oft in der Natur, habe gelesen, übte mich im meditieren und ich habe sehr viel musiziert in der Zeit. In einem späteren Post möchte ich euch gerne einen Einblick geben in meine neuste Komposition die entstanden ist und in die Naturbilder die ich kreiert habe. Doch ich brauche dafür noch etwas Zeit.


Als Fazit der Exerzitien sage ich: Für mich war es eine tolle Erfahrung, die ich gerne wieder einmal machen möchte.

Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende!

Lea

1 Kommentar:

  1. Schön zu hören, dass es gut getan hat.
    Und schön, dass du wieder "da" bist ;-)

    AntwortenLöschen