Donnerstag, 19. Dezember 2013

Weihnachten

Der Fall ist klar, ich schreibe weiter. Ich freue mich über all die Rückmeldungen die mich erreicht haben. Es ist schön, dass der Blog auf Interesse stösst. Das motiviert mich dran zu bleiben und euch meine Erfahrungen niederzuschreiben. Es ist ja ehrlich gesagt auch für mich ein schönes Andenken an die Zeit hier im Kloster.

Jetzt aber zum aktuellen Thema:

Nur noch wenige Tage bis Weihnachten. Ich selber fühle mich ziemlich ruhig und entspannt. Die Welt um mich herum nehme ich eher hektisch wahr. Aber ich sagte heute Morgen bei Tisch: „Irgendwie gehört diese Hektik einfach auch zum Advent und das gefällt mir in einem gewissen Masse.“ Weihnachtsbriefe werden geschrieben und verschickt, man wünscht allen die man vor dem grossen Weihnachtsfest nicht mehr sieht bereits frohe Tage, hier im Kloster kommen spontane Besuche für verschiedene Schwestern…

…es tut sich was – man bereitet sich vor. Die Adventszeit ist ja eine Vorbereitungszeit. Aber auf was bereitet man sich denn vor? Auf ein grosses Essen mit Familie, Freunden, Verwandten? Auf die Geschenke? Auf den Urlaub? Oder aber bereitet man sich vor auf eine Geburtstagsfeier – die Geburt Jesu, so unscheinbar – leise und doch so unfassbar gross? Ich denke die Ansichten sind hier sehr unterschiedlich.

Ich selber spüre in mir eine kindliche Vorfreude auf dieses Fest. Ich freue mich natürlich auf das Essen mit meiner Familie und freue mich natürlich auch auf ein kleines Geschenk. Ebenso freue ich mich auf die Weihnachtslieder, die viele Kerzen, Christbaum, Krippe und würde mich auch noch über ein Häufchen Schnee freuen. Aber in der ganzen Vorfreude auf das „Drumherum“ klopft leise auch eine Freude an, die mir sagt: „Jesus ist geboren.“

In diesen Tagen schwelge ich ab und zu mit meinen Gedanken weg und denke an die Hirten die am Stall von Bethlehem vorbei kamen, die Könige aus dem Morgenland die das Kind besuchten. Wie würde ich persönlich wohl reagieren wenn ich erfahren würde „Heute ist euch der Retter geboren, der Messias der Herr“ – Ja wie würde ich auf solch eine Botschaft reagieren? Ganz ehrlich; Ich befürchte da müsste mir wohl ein Engel höchst persönlich erscheinen damit ich es glauben könnte. Trotzdem finde ich es schön zu glauben, dass diese Botschaft vor mehr als 2000 Jahren Wirklichkeit war und ich vertraue darauf, dass sie noch heute stimmt. Glauben ist nicht immer einfach wenn man keine Beweise hat. Aber wozu braucht man Beweise wenn man glaubt?

Bevor ich jetzt aber zu weit auszuholen beginne, zurück zu Weihnachten: Was würde ich Jesus sagen wenn ich an seine Krippe käme? Was würde ich mir von ihm wünschen? Dazu habe ich folgenden Text, Psalm, Gebet (wie auch immer man es nennen will) verfasst:

„Wenn ich denke, dann lass es mich mit deinem klaren Geist tun. Denke du das Gute in mich hinein.

Wenn ich sehe, dann lass es mich mit deinen liebenden Augen tun. Mache du deine Liebe in meinen Augen sichtbar.

Wenn ich spreche, dann lass es mich mit deinen Worten tun. Sprich du durch mich mit deinen liebenden, heilenden und wärmenden Worten.

Wenn ich fühle, so lass es mich mit deinem Herzen tun. Mache du mein Herz auf und lehre es mit deinem Mitgefühl zu fühlen.

Wenn meine Hände anpacken, so lass es mich mit deiner Kraft tun. Lehre du mich jede Last zu tragen die mir entgegen kommt.

Wenn ich weine, so fange du meine Tränen auf. So zeigst du mir, wie auch ich die Tränen anderer auffangen kann.

Wenn ich mich freue, dann tanze mit mir. Hilf mir diese Freude weiter zu geben und die Menschen zum Tanz aufzufordern.

Wenn ich mit meinen Füssen auf dem Boden stehe, dann lass es mich mit deinem Glauben tun. Stärke du den Stand meiner Füsse, damit sie lernen standhaft zu vertrauen, auch wenn der Sturm des Lebens sie umzuwerfen droht.“

In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein frohes Weihnachtsfest, wie auch immer ihr es feiert. Aber ich wünsche euch, dass ihr Freude spürt in diesen Tagen, dass ihr Wärme, Liebe und Licht spürt, damit ihr gestärkt das Jahr 2013 beenden könnt und das neue Jahr 2014 mit offenen Händen empfängt.

Ich mache nun auch ein bisschen Urlaub – Schreiburlaub. Ich melde mich spätestens im Januar wieder und falls es mich über die Weihnachtstage in den Fingern juckt, melde ich mich früher.

Bis dahin alles Gute und liebe Grüsse,
Lea

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