Mittwoch, 10. Dezember 2014

Der Zwischenbericht

Es wird mal wieder Zeit für einen Zwischenbericht.

Im Moment läuft so einiges – trotz Advent oder vielleicht sogar deswegen?

Letzte Woche war meine Freundin Monika aus Deutschland bei mir auf Besuch. Ich habe mich gefreut, sie nach rund zwei Jahren mal wieder live zu sehen. Ich konnte mein Hochdeutsch wieder etwas auffrischen und in Schwung bringen und sie hat sich wieder ans Schweizerdeutsch gewöhnt.

Nachdem ich sie am Freitagnachmittag wieder zum Bahnhof begleitete und mich von ihr verabschiedet habe, ging ich auf direktem Weg – nein stimmt nicht, es war ein indirekter Weg – nach Hause (Ich machte noch einen Zwischenstopp in der Bibliothek und schnappte mir ein paar Bücher für gemütliche Leseabende).

Jedenfalls machte ich mich – als ich dann wieder zu Hause war – bereit für den ZuzügerInnen – Apéro, welcher mich und alle Stanser Neuankömmlinge um 18.00 Uhr im Salzmagazin in Stans erwartete. Ich habe mich auf diesen Abend gefreut und es war auch wirklich schön. Die neuen Einwohner wurden vom Gemeinderat herzlich begrüsst und willkommen geheissen. Uns wurde ein Apéro ganz nach meinem Geschmack serviert. Ich habe sogar ein paar wenige bekannte Gesichter getroffen, was mich besonders freute.

Anschliessend war in Stans der „Samichglaus-Uiszug“. Traditionsbewusst wie ich bin, konnte ich mir das natürlich auf keinen Fall entgehen lassen. So stand ich punkt 19.30 Uhr auf dem Dorfplatz und wartete bis es losging. Ich bin heute noch hell begeistert von diesem Auszug. Was soll ich noch mehr dazu sagen? Es war schlichtweg ergreifend und schön!

Und am Samstag war ja dann der eigentliche Samichlaustag. Dieser wurde auch bei uns gebührend gefeiert. Schon am Morgen beim Frühstück hatten wir es sehr gemütlich, bei Kerzenschein und frischgebackenen Brötchen. Am Abend dasselbe. Viele Kerzen auf dem Tisch, Nüsse, Mandarinen und was sonst noch alles das Herz begehrt :-) Dann auf einmal klingelte es an der Pforte, darauf folgten fragende Blicke der Mitschwestern: „Wer das wohl sein mag?“ Nach gespanntem Warten, betritt tatsächlich der Samichlaus (Nikolaus) das Refektorium (Speisesaal), gefolgt von einem Engel und dem Schmutzli. Ich habe mich möglichst unauffällig verhalten, denn – um ehrlich zu sein – ich wusste um den Nikolaus-Besuch. Aber es ging nicht sehr lange, da haben auch die Schwestern erkannt, dass sich hinter dem weissen Bart meine Mutter versteckte Mein Vater entpuppte sich als Schmutzli und meine Schwester das Engelchen. Ich fand es ein gelungener Auftritt und sie gesellten sich anschliessend noch zu uns um zu Essen.

Und wenn ich schon am Drücker bin, erwähne ich als kleiner Ausblick noch den Samstag: Am Samstag findet das alljährliche Friedensgebet im Ranft statt. Ich bin auch dieses Jahr wieder dabei und bin schon zünftig in Vorfreude! Ich habe eine Geschichte entdeckt auf dem Flyer, die ich euch nicht vorenthalten möchte:

Eine chassidische Geschichte erzählt von einem jungen Mann, der zu einem geistlichen Lehrer kommt und bittet, sein Schüler werden zu dürfen. Der geistliche Lehrer fragt ihn: „Liebst du Gott?“ Der Schüler zögert und sagt schließlich: „Nein, ich glaube nicht, dass ich sagen kann, ich liebe Gott!“ „Hast du Sehnsucht danach, Gott zu lieben?“ fragt der Meister weiter?“ Beschämt senkt der junge Mann den Kopf und sagt: „Ich weiß nicht einmal sicher, ob ich die Sehnsucht habe, ihn zu lieben!“ „Aber hast du Sehnsucht danach, Sehnsucht zu haben, Gott zu lieben?“ Da hellt sich das Gesicht des Suchenden auf und er sagt freudig: „Genau das ist es was ich spüre: die Sehnsucht danach, Sehnsucht zu haben, Gott zu lieben!“ „Das genügt“, antwortet der Meister. „Komm, sei mein Schüler!“

Mit dieser Geschichte möchte ich für heute schliessen. Wer noch mehr Informationen zum Friedensgebet möchte, klicke bitte hier.

Ich wünsche euch weiterhin eine gute Adventszeit!

Lea

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