Montag, 16. Mai 2016

Pfingstmontag - Mein Eintrittstag

Heute ist Pfingstmontag – es ist mein Eintrittstag. Genauer gesagt ist der 09. Juni 2014 mein Eintrittstag, aber da war halt eben Pfingstmontag.
Wie die Zeit vergeht! Einerseits habe ich das Gefühl, es ist schon lange her und wiederum sind die Erinnerungen an diesen Tag noch so klar präsent, dass es erst gestern hätte sein können.

Es war ein schwüler Tag, der Himmel mit Wolken bedeckt. Ich war zu Hause bei meinen Eltern und wir wollten am Nachmittag rechtzeitig losfahren, damit wir genügend Zeit haben für den Weg nach Stans.
Wir taten irgendwie alle so unbeschwert oder zumindest ich versuchte es. Aber die Stimmung war drückend und das Thema Kloster wurde so gut wie möglich aus unseren Gesprächsthemen gestrichen weil es schmerzlich war. Ich habe mich zwar selber zu diesem Schritt entschieden und meine Eltern entschieden sich, mich dabei zu unterstützen, aber das Ganze nun konkret werden zu lassen war für alle schwer. Es war ein loslassen von Gewohntem, von Vertrautem. Es war ein sich-aufmachen zu Neuem, Unbekanntem. Es war ein weiterer Schritt in mein erwachsen-sein.
Aber inzwischen haben wir uns alle schon längst wieder gefangen. Ich bin Gott dankbar, dass ich diesen Schritt wagen konnte. Dass ich den Mut und die Kraft dazu hatte und mir die Energie bisher immer wieder geschenkt war, auf diesem Weg zu bleiben.

Manchmal fragen mich Leute, ob ich denn nie an meinem Entscheid gezweifelt hätte? Oh doch…aber nicht nur! Es gab Zeiten, da hätte ich am liebsten die Decke über mich gezogen und mich von meiner Umwelt abgeschnitten weil ich so sehr zweifelte, alles hinterfragte was es zu hinterfragen gibt und doch trug mich eine Grundstimmung – ein Ja zu diesem Weg, die Sehnsucht nach mehr, nach Tieferem. Und irgendwann gingen die Zweifel mehr und mehr in den Hintergrund. Aber ich habe auch gelernt, dass Zweifel einfach auch dazugehören. Sie kommen und sie gehen – mal mehr, mal weniger. So ist es doch mit jedem Lebensweg den man einschlägt. Man muss sich gelegentlich hinterfragen ob es sich nach wie vor stimmig anfühlt. Und vielleicht am Ende des Lebens – wenn überhaupt – kann man sagen: „Es war der richtige Entscheid.“

Aber für heute kann ich dankbar sagen: „Es war der richtige Entscheid.“ Wie es in zwei, in zehn, zwanzig oder noch mehr Jahren aussieht, das weiss ich nicht. Aber ich erhoffe mir, dass ich auch dann noch dieselbe Aussage machen kann.

Liebe Grüsse
Sr. Lea

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