Freitag, 28. September 2018

Bibel getanzt

Man kann einen Bibeltext lesen, man kann ihn sich anhören, man kann ihn meditieren…aber kann man ihn auch tanzen?
Ja, Mann/Frau kann das. Das habe ich am vergangenen Wochenende erfahren. Mein Muskelkater beweist, dass man sich dabei sogar richtig ins Zeug legen kann…oder vielleicht beweist er einfach, wie untrainiert ich im Tanzen geworden bin 😉
Bevor ich im Kloster war, habe ich leidenschaftlich gerne getanzt. Dies stand sogar ziemlich an oberster Stelle meiner Hobby-Liste. Hip-Hop, Jive, Rock’n’roll, Salsa, Cha cha cha...es war mir eigentlich fast egal was, ich mochte/mag alles. Wobei Jive und Cha cha cha noch heute zu meinen top Favoriten zählen.
Ich tanze noch immer sehr gerne und manchmal verschwinde ich am Abend mit Trainerhosen und Musik in die Turnhalle um zu tanzen. Aber so aktiv wie vor zehn Jahren bin ich nicht mehr. Und ja, manchmal kommt es vor, dass ich es ein wenig vermisse. Es gibt nicht viel was ich hier im Kloster vermisse, aber wenn es etwas gibt, dann ist es das Tanzen……und eine Katze – aber ich komme damit klar 

Jetzt aber zum Wochenende. Irgendwann, ich glaube es war Ende letztes Jahr, bekam ich per Post das Jahresprogramm 2018 vom Kloster Ilanz zugeschickt und ich habe mir die Angebote durchgeschaut. Weniger mit der Absicht einen Kurs zu besuchen, mehr aus Interesse was sie so anbieten. Und dann blieb ich beim Titel „Bibel getanzt“ hängen. Mein Interesse einen Kurs zu besuchen ist spontan um 90% angestiegen. Ich wusste, da möchte ich nach Möglichkeit mitmachen.

Zu meiner Freude liess es sich einrichten und ich fuhr am Freitag nach Ilanz. Ich hatte keine Ahnung was mich da genau erwartete, aber ich freute mich drauf.
Vorsorglich habe ich noch ein paar Bücher eingepackt, habe mir vorgestellt wie ich dort in den Pausen gemütlich auf dem Balkon, in einem Liegestuhl an der Sonne sitze und lese, neben mir eine Tasse Kaffee…herrlich. Meine Vorstellung blieb Vorstellung. Gelesen habe ich keine einzige Zeile. Ich habe getanzt…ist ja auch irgendwie logisch, war ja schliesslich ein Tanzwochenende. Und ich muss sagen, es gefiel mir sogar noch besser als Variante A – lesen kann ich zu Hause wieder.
Wir setzten uns mit der biblischen Geschichte des Zachäus auseinander. Und ich staunte, wie viele Tänze Sr. Monika aus dem Ärmel zückte, die zu dieser Geschichte passten und die sie uns mit ihrer tänzerischen Eleganz beibrachte. Es war kein Jive, auch kein Cha cha cha. Aber es waren Tänze die mich dem Bibeltext näher brachten. Die auszudrücken vermochten was man nicht in Worte fassen kann. Die mich in den Einklang mit mir selbst, mit meinem Körper brachten und mein Herz weiteten um der Geschichte des Zachäus darin Raum zu schaffen. Es hat mich sehr angesprochen und im wahrsten Sinne des Wortes; bewegt.

Wir waren eine Gruppe von 20 netten, tanzfreudigen Leuten und ich freue mich wirklich, dass ich an diesem Kurs dabei sein konnte. Es war gemütlich, lehrreich, lustig, tiefgründig – halt einfach schön.

Und jetzt verabschiede ich mich in den Garten, Baumnüsse auflesen…dazu ein anderes Mal mehr 😊

Liebe Grüsse
Sr. Lea

1 Kommentar:

  1. Klingt spannend. Ich bin grad etwas auf deinem Blog am Stöbern, weil ich von dir im Nidwaldner Blitz las. Ich habe dich schon auf dem Gleisperron am Stanser Bahnhof gesehen - mich aber nicht getraut, dich anzusprechen. ;-) Und an der Beerdigung von Esther Herger haben wir uns getroffen. Sie war eine liebe Bekannte und Glaubensschwester. Vielleicht magst du auch auf meinem Gmerkigs-Blog etwas stöbern. B'hüet di Gott und möge deine CD Absatz finden und viele Menschen segnen. Ich habe reingehört via Watch This! Eine coole App des Nidwaldner Blitz. (Ich bin dort auch Freelancerin, wie Othmar Näpflin)

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