Freitag, 14. Dezember 2018

Weihnachtsbrief von Sr. Sabine


„Morgenstern“

Gott, du schöner Morgenstern…

Diese Liedzeile stieg in mir auf, als ich an einem Morgen im Oktober aus meinem Zimmerfenster schaute.
Über dem Buochserhorn leuchtete ein „Stern“. Wie wunderbar: Ein Stern leuchtet über dem Berg, den ich jeden Tag vor Augen habe, sozusagen als Gruss Gottes in den Tag.
Gott, der „schöne Morgenstern“, leuchtet über dem beginnenden Tag.

Jetzt, in der Zeit vor Weihnachten, denke ich beim Nachsinnen auch an den Stern von Bethlehem, von dem die Evangelien erzählen. Der Stern geht auf über der Höhle, in der Jesus geboren wurde.
Der Stern leuchtet über dem Abseits, da, wo Gott hautnah Menschsein, Kindsein erlebt. Das berührt mich.

Ein Stern geht auf… in Bethlehem, über dem Buochserhorn, über dem Ort, an dem ich lebe, über vielen Menschenorten und erzählt davon, dass jeder Ort „Ort Gottes“ ist. Dass er mich da erwartet.

Da fällt mir auch die Erfahrung des Mose in der Steppe ein. Der Dornbusch brennt und Mose geht näher, um genau schauen zu können, was da geschieht. Gott ruft ihm aus dem Dornbusch zu: „Leg deine Schuhe ab, der Ort wo du stehst, ist heiliger Boden“.
Mose staunt.
Ich staune.
Ich staune über einen Gott, der Zeichen sprechen lässt. Der sagt: „Wo du bist, ist heiliger Boden. Da begegne ich dir. Da, wo der Stern aufgeht, erwarte ich dich.“

Das hat für mich viel mit Weihnachten zu tun. Ich bin eingeladen zu vertrauen, dass da, wo ich bin, Gott da ist. Hautnah.

(Text: Sr. Sabine Lustenberger)

                                                                         * * *



Weihnachtsbrief 2018 Stans, Advent 2018

Liebe Verwandte und Bekannte, liebe Freundinnen und Freunde unseres Klosters

Der Advent ist da, die Zeit des Wartens auf Weihnachten. Für viele Menschen ist der Advent eine Zeit des Nachsinnens, des Rückblicks auf das vergangene Jahr.
Auch ich möchte zurück blicken und Sie an unserem Jahr 2018 Anteil nehmen lassen.

Wir begaben uns am 29. Januar nachmittags in den St. Klara-Rain zum Mieter- und Mieterinnenapero. Das jährliche Treffen mit Menschen, die in den vermieteten Räumen arbeiten, ist wertvoll und freudig. Der Austausch untereinander war lebendig, und wir wurden mit einem feinen Apero verwöhnt.

Am 30. Januar war die Nidwaldner Kantonsregierung bei uns eingeladen. Auch diese Treffen findet jährlich statt und bietet Gelegenheit zum Austausch und zum gegenseitigen Anteilnehmen. Auch der Humor hat immer Platz an diesen Begegnungen!

Am 28. Februar trafen wir uns zur Generalversammlung des Freundeskreises im Pfarreiheim Stans. Wir sind sehr dankbar, dass so viele Menschen uns wohlgesinnt sind und unser Sein und Wirken mittragen.
An der GV berichtete er Präsident Leo Odermatt von den verschiedenen Aktivitäten des Vereins. Untermalt wurde der Abend auch mit Musik und Gesang von Sr. Lea und Sr. Sabine

Der Kurs auf dem Mattli vom 15.-18. April stand im Zeichen der Föderation. Schwestern aus den meisten Kapuzinerinnenklöstern trafen sich zu Bildungs-tagen. Bruder Niklaus Kuster, Kapuziner, gestaltete die Tage lebendig und inspirierend für ein franziskanisches Leben nach den evangelischen Räten.

Vom 30. April – 3. Mai nahmen Sr. Agnes und Sr. Sabine am Kurs für die Frau Mütter und Vikarinnen auf dem Mattli teil. Sr. Veronika Mang aus dem Kloster Bonlanden, D, führte durch die Tage zum Thema „Geistlich leiten – geistliche Prozesse begleiten“. Wir fühlten uns glücklich, eine so kompetente Referentin und überzeugte Franziskanerin zu diesem zentralen Thema für unsere Gemeinschaften zu erfahren.

Am 24.Mai nahmen Schwestern am Begegnungstag der Föderation im Kloster Altstätten teil. Schwestern der Kapuzinerinnenklöster treffen sich einmal im Jahr einen Tag, feiern Gottesdienst, tauschen aus und pflegen ihre Verbundenheit. Sr. Salesia, Sr. Mirjam und Sr. Sabine vertraten unsere Gemeinschaft an diesem Tag.

Anfang Juni konnte Sr. Bernarda ins Alterszentrum St. Anna in Luzern einziehen. Ihre Pflegebedürftigkeit hatte sehr zugenommen. Bei den St. Anna Schwestern wird sie sehr liebevoll und aufmerksam gepflegt, und sie fühlt sich wohl dort. Sr. Bernarda freut sich über jeden Besuch – ist aber zufrieden an ihrem neuen Lebensort.

Auch Ende Juni galt es für uns, Abschied zu nehmen. Am 30. Juni verstarb unsere liebe Sr. Maria-Josefa Amstutz, drei Monate nach ihrem 95. Geburtstag. Nach einer längeren Zeit des Angewiesenseins auf Pflege starb sie ruhig und friedlich bei uns im Kloster.
Wir vermissen ihren Humor und ihre Liebe – aber wir gönnen ihr den Frieden im Himmel!

Am Tag der hl. Klara, am 11. August, feierten Menschen mit uns unsere Klosterpatronin mit einem feierlichen Gottesdienst und anschliessendem Apero im Kloster.

Durch die Exerzitien vom 6.-13. Oktober begleitete uns wieder Sr. Veronika Mang aus Bonlanden. Sie gestaltete die Tage zum Thema „Schaue hindurch – lausche hindurch… Impulse zu Klara von Assisi und Hildegard von Bingen“.
Diese Tage taten uns gut an Leib und Seele, und mit Sr. Veronika hatten wir eine einfühlsame Begleiterin an unserer Seite.

Auch Musik gehörte in unser Kloster- und Freundeskreisjahr! Am 1. Juli fand ein Konzert statt in unserer Klosterkirche mit Musik aus der Barockzeit.
Rudolf Zemp, Flöte, Sr. Sabine, Flöte, Susanne Odermatt, Flöte und Spinett, und Judith Gander-Brem, Orgel und Spinett, musizierten mit grosser Freude.

Weiter geht’s mit dem musikalischen Akzent: Ende August ist die CD „Z‘ Buech vom Läbä“ erschienen, mit 12 von Sr. Lea komponieren Liedern. Viele Menschen freuen sich über diese CD und über die Art, wie Sr. Lea darin von „Leben und Glauben“ singt.

Bruder Niklaus Kuster stellte am 29. Oktober unsere Klosterpatronin, die heilige Klara von Assisi, in den Mittelpunkt seines Referates. Mit Bildern und in ausdrucksstarkem Erzählen wurde Klara zu einer faszinierenden und lebendigen Persönlichkeit, die ihren eigenen Weg in Beziehung zu Franziskus und seinen Brüdern gegangen ist. Sie nimmt uns mit in ihre tiefe und vertrauende Gottesbeziehung und in die Liebe zu ihren Mitmenschen.

Am Samstag, 17. November, beschenkte uns wieder das Vokalensemble Piu mosso und das Viola da Gamba Weinberg Consort mit ihrem Singen und Musizieren. Wir lauschten den Klängen und Rhythmen und waren berührt vom Engagement und von der Freude der SängerInnen und Musizierenden.

Wochenenden in der Stille, Offene Zeiten, Innehalten, Exerzitien im Alltag, Heimgruppenunterricht für Erstklässler und anderes mehr waren Gelegenheiten, mit Menschen in Kontakt zu sein und von unserer Freude an Gott etwas weiter zu geben.

Wir wurden wieder beschenkt mit tatkräftiger Hilfe aus dem Freundeskreis und von unsern Angestellten, dies in vielfältigen Bereichen unseres Gartens und unseres Haushaltes. Dafür sprechen wir allen Beteiligten unsern grossen Dank aus!
Unser Dank geht auch an die Kapuziner Mitbrüder, die regelmässig mit uns Gottesdienst feiern und an die verschiedenen Priester aus Nidwalden und weiter her.

…noch vieles gäbe es zu erzählen! Von Erlebnissen, Freuden, Sorge, Hoffnungen und vom Mitgehen Gottes.
Wir sind dankbar für das vergehende Jahr. Und gerne hoffen wir, dass wir Ihnen auch im neuen Jahr verbunden sein dürfen.

So wünschen wir Ihnen von Herzen ganz gesegnete Weihnachten und viel Segen im neuen Jahr.



Mit herzlichen Grüssen aus dem Kloster St. Klara



Sr. Sabine Lustenberger und alle Mitschwestern