Mittwoch, 12. März 2014

Wäni einisch alt bi

Gestern wurde mein neues Lied fertig und ich möchte es euch heute vorstellen. Es heisst: „Wäni einisch alt bi“. Damit ihr gleich mal wisst worum es in diesem Lied geht, gebe ich euch zuerst den Text des Liedes zum lesen:

Wäni einisch alt, dä wetti chönnä zfriedä si,
zfriedä sii mid jedem Wäg woni i mim Läbe gange bi.
Wett zrugg luege und säge: „es isch richtig gsi äso,
Dr Herrgott hed mi gfüert und es isch guet usecho.“

Refrain:

Jedä Tag vo mim Läbe wotti dich Herr bimer ha,
au dä, wäni einisch alt bi und gar mängi Runzlä ha.
Ich wott dier vertruuä bis a mis Läbesänd,
drumm gib ich dier hüt schön, mis Läbe i dini Händ.


Wäni einisch alt bi, wetti sii wenä Baum mid Wurzlä dra,
wett standhaft mid beedä Füess, ufm Bodä stah.
Wett mid Wiisheit verzellä, we z Läbe so cha sii,
Vom Sturm und vom Räge und au vom Sunnäschii.

Herr, wäni einisch alt bi, gäll chusch dä zu mier,
niisch mi bidr Hand füersch mi Hei zu dier.
Gäll chusch dä, wänns Ziit isch und machschmr d Auge zue,
schänkschmr dr ewig Friedä und die ewig Rueh.


Ihr fragt euch nun vielleicht wie ich auf die Idee komme dieses Lied zu schreiben, zumal ich erst 24 bin und noch keine Runzeln mein Gesicht schmücken.

Aber es ist im Grunde ganz einfach zu erklären:
Täglich sehe ich hier im Kloster alte Menschen. Von diesen Menschen nehme ich eine Zufriedenheit wahr. Ich habe wirklich das Gefühl, dass sie zufrieden sind mit dem was jetzt ist, aber ebenso auch mit dem was der Vergangenheit angehört. Zufrieden mit sich selber und der Umwelt. Sie stehen noch heute mit beiden Füssen im Leben. Sie sind auf dem Boden geblieben. Sie haben ihr Leben gelebt, haben Höhen und Tiefen erlebt und gelebt und das hat sie Weise gemacht.

Wenn ich einmal alt bin, dann möchte ich so sein wie ich diese Schwestern erlebe. Ich möchte genau diesen starken Glauben an Gott haben, der mir zur Seite steht bis ans Ende meines Lebens und drüber hinaus. Ich möchte auf mein Leben zurückschauen können und sagen: „Es war gut und es ist gut.“ Ich möchte standhaft und verwurzelt auf dem Boden stehen, wie ein Baum. Und ich möchte einmal vertrauensvoll mein Leben in die Hände meines Schöpfers zurückgeben können.

Und ich wünsche es nicht nur mir selber, sondern allen Menschen auf der Erde, dass sie mit dieser Würde altern können.

Ich grüsse euch herzlich!
Lea



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