Dienstag, 18. Oktober 2016

Solo - Jodlerin

Am vergangenen Samstagmorgen war in der Pfarrkirche in Stans Orgelmatinee und da hatte ich – ein für mich eher unüblichen – Gesangsauftritt. Ich habe zwei Jodellieder gesungen und wurde vom Organisten Markus Künis auf der Orgel begleitet.
Vor zehn und etwas mehr Jahren wäre das für mich nicht so ungewohnt gewesen. Als ich ein kleines Mädchen war, hat mir meine Mutter das Jodeln beigebracht und im Alter von sechs Jahren stand ich zum ersten Mal auf der Bühne.
Mit fünfzehn Jahren hatte ich regelmässig Auftritte. Meine beiden Brüder begleiteten mich mit Handorgel (Akkordeon) und Kontrabass und wir traten unter dem Namen „Geschwister Heinzer“ auf. Wir nahmen an einem Jungmusikantenwettbewerb teil und gewannen einen Fernsehauftritt und eine CD-Aufnahme.

Vor zehn Jahren legte sich ein Schatten über das Ganze, als mein Bruder schwer verunfallte. Aufgrund einer Lähmung im linken Arm musste er das Handorgelspiel aufgeben.
Damals habe ich demonstrativ gesagt, ich würde nie mehr öffentlich jodeln. Dies war wohl eine Trotzreaktion auf das was geschehen ist und ich habe es einige Jahre durchgezogen – ich habe mich geweigert, öffentlich zu jodeln.
Inzwischen habe ich die Situation schon lange akzeptiert, aber ich hatte nie das Bedürfnis wieder offiziell mit dem Jodegesang neu zu starten – es zieht mich eher in andere musikalische Stilrichtungen.

Dennoch habe ich für den vergangenen Samstag zugesagt und es war für mich ein berührender Moment, jetzt, zehn Jahre später, wieder als „Solo-Jodlerin“ vor Publikum zu singen. Trotzdem wird es nicht mein fester Gesangsstil für die Zukunft sein, aber es bleibt eine schöne Erinnerung.

Liebe Grüsse
Sr. Lea

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